Sonntag, 27. März 2011

American Fondue - Swissness in Ohio

Vor kurzem haben wir in Sandra's Supermarkt, dem Giant Eagle (also im Supermarkt gleich neben ihrem Appartement) eine original Emmi Fonduekäsemischung gefunden - "just add wine" hat es geheissen. Das mussten wir natürlich sofort ausprobieren. Sandra ist glücklicherweise auch stolze Besitzerin eines amerikanischen Caquelon. Bei den Zutaten fing es dann aber doch an zu hapern, Kirsch konnte ich leider nirgends finden, deshalb musste ich mir mit italienischem Grappa helfen (das war eine ziemlich teure Angelegenheit). Und weil wir der Sache nicht ganz trauten, haben wir vorsichtshalber auch noch Corn Meal (das Pendant zu Maizena) besorgt. Die Zubereitung wurde mir übertragen, es sollte ja ein echtes Schweizer Fondue werden. Soweit hat alles gut geklappt, die Konsistenz war einwandfrei, die Farbe ebenfalls...nur der Käse hatte keinen Geschmack...tststs, in der Schweiz würde diese Mischung wohl keinen Anklang finden, aber die Amis lieben einfach Käse der nach gar nichts schmeckt...

...das Caquelon hatte ebenfalls so seine Tücken, man heizt es elektrisch und bisher habe ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht mit wieviel Farenheit man den Käse am Besten warm hält...seit Samstag weiss ich dass 200 zuviel sind. Aber weniger als 200 konnte man am Caquelon natürlich nicht einstellen. Entweder wurde der Käse also kalt und hart, oder er kochte über...so endete es damit dass wir abwechslungsweise assen wobei immer jemand das Caquelon an- und gleich wieder ausschaltete und fleissig im Käse rührte damit er während der Aufkochphase nicht zu sehr verkrustete.

hmmm, so fein....


als wären wir echte Schweizer konnten wir uns dann nicht darauf einigen ob das Brot in Würfel geschnitten oder als Ganzes verteilt werden soll (siehe Foto), aber zum Glück ist man als Amerikaner ja sehr tolerant, so haben wir letztlich beides akzeptiert!

die Ohioaner mögen zwar keine Ahnung von Käse haben, aber ihr Geschmack in Sachen Bier ist einfach hervorragend. Dies bezeugt folgendes Produkt das man ebenfalls im Giant Eagle finden kann (ich traute meinen Augen kaum ;-)):

Sonntag, 13. März 2011

Von Menschen, Mäusen und Bakterien - Kontaminationen überall!

Was wie Mensch aussieht, muss nicht immer Mensch sein...oder wie kommen Mausezellen in meine menschlichen Kulturen? Wo ich doch gar nicht mit Mauszellen arbeite?? Naja, ich wüsste da die eine oder andere Erklärung....aber ich will euch nicht mit Fachlatein langweilen. Jedenfalls gewöhne ich mich nur langsam an die hiesige arbeitsweise, unter anderem weil man nicht gerade sorgfältig ist, dafür aber alle Reagenzien teilt, was dann eben zu solchen Vermischungen führen kann...wenigstens haben wirs herausgefunden noch bevor ich Stunden und Monate in diese Zellen investiert habe.

mal ehrlich, hättet ihrs gewusst:



Mensch (Stützzellen des zentralen Nervensystems)...














...Maus (dasselbe)














noch schlimmer war dann aber meine eigene Kontamination mit Bakterien - also dass ich krank wurde! Zuerst konnte ich nicht mehr sprechen und bekam starke Halsschmerzen...dann ist das ganze in die Nase und in die Kieferhöhlen gewandert bis ich schliesslich nach einer Woche aufgeben musste und die Überbevölkerung meines Körpers mit Antibiotika eingrenzte. Es ist einfach noch zu früh um hier krank herum zu liegen! Ausserdem beginnt nächste Woche mein Eishockeytraining und da muss ich doch fit sein!

Heute war ich endlich wieder so weit auf den Beinen dass wir noch ein bisschen üben konnten vor dem ersten Training.


Für Amit wars das erste Mal, aber er hat sich ganz gut geschlagen (und er war natürlich mächtig stolz auf sich - vor allem wegen der süssen Begleitung ;-)).

















Nicolas ist soeben erst angekommen, ein weiterer Franzose, eine wahre Invasion...bald lerne ich hier noch besser französisch als englisch!















Den wichtigsten Ort in Columbus haben wir Nicolas auch schon gezeigt: Bob's Bar, dort bekämpft man die Bakterien auf altmodische Weise ;-)

Dienstag, 1. März 2011

Buckeyes forever

das ist Brutus, das Maskottchen der Ohio State University - ich habe mich letztes Wochenende am Eishockey Game unserer Uni-Mannschaft sofort in ihn verliebt (natürlich rein platonisch, es besteht also kein Grund zur Eifersucht ;-)). Die Botaniker unter euch werden unschwer erkennen dass es sich hier um eine Kastanie handelt (Buckeye = Rosskastanie)...ein bisschen ungewöhnlich für ein Maskottchen, könnte man sagen, aber genau das gefällt mir so. Brutus hat überhaupt nichts aggressives an sich und ist einfach nur lieb und süss und immer happy...für ihn ist Sport noch Spass, Intelligenz und faire Herausforderung - dagegen wirkt die Bulldogge von Ferris State doch einfach nur vulgär (die hat Sandra allerdings besser gefallen als unser Brutus, tststs...)

Den Ferris Bulldogs haben jedenfalls die Zähne gefehlt letzten Freitag, die haben viel weniger bissig gespielt als die Buckeyes - vermutlich haben sie deshalb gewonnen - meistens sass ein Buckeye, manchmal auch zwei, auf der Strafbank...



 
 obwohl die Uni-Liga ziemlich gut spielt, hat es relativ wenig Zuschauer, vielleicht so um die 2000...aber alle, wirklich alle tragen in irgendeiner Form oder an irgendeinem Ort ein OSU Logo. Ich habe beim verlassen des Stadions nach weiteren Aussenseitern ausser Sandra und mir gesucht, aber keinen einzigen gefunden. Sogar Amit hat eine OSU Jacke getragen! Ist schon beeindruckend wie sehr die Buckeyes hier unterstützt werden. "Buckeye" steht ja nicht nur für Ice Hockey, sondern für jede Sportart, eigentlich jede Uni-Aktivität - und jeder Einwohner von Columbus hat mindestens 1 Ohio State Accessoire das er bei Gelegenheit hervorholen kann. Man kann es in etwa auf dem folgenden Bild erahnen (nein, das ist nicht die Unimannschaft da unten auf dem Eis, das ist die Pausenunterhaltung!)


Obwohl man hier sehr gerne Flagge zeigt und auch besingt (vor jedem Spiel dreht man sich der amerikanischen Flagge zu und singt die Nationalhymne, welche ich wohl noch auswendig lernen muss wenn ich dazu gehören will ;-)), hält sich die Begeisterung während des Spiels ziemlich in Grenzen. Das Publikum bleibt meist gelassen und kümmert sich um seine Nachos. Die Hälfte der Zuschauer sind sowieso Kinder welche hier im Stadion gerade ein Birthday-Package geniessen mit Freunden und Hamburgern und allem was so dazu gehört. Da spielt es eigentlich keine Rolle ob die Buckeyes verlieren oder nicht, Hauptsache man war einmal auf dem grossen Bildschirm zu sehen - am besten während dem grossen Air Guitar Duell in der 2. Drittelspause. Einmal jedoch gab es schallenden Applaus und hemmungslosen Jubel, nämlich als die Buckeyes gegen die Superior Lake University das 4. Tor zum 4:1 erziehlten. Nanu, dachte ich, woher diese plötzliche echte Begeisterung? Die Antwort wurde postwendend vom Stadionspeaker geliefert, der erklärte dass dank des 4. Goals (wie immer wenn die Buckeyes 4 Tore schiessen) jedem Zuschauer ein Gutschein für eine Medium Packung French Fries bei Mac Donalds geschenkt wird...

Damit es im Stadion nicht zu still wird, gibt es eine Art Brassband oder Guggenmusig welche die Zuschauer nicht nur musikalisch sondern auch mit verschiedenen Choreographien anzuheizen versucht.


Hier seht ihr gerade das O von Ohio! Und wir singen auch nicht Y-M-C-A sondern O-H-I-O und das in jeder Pause mindestens einmal.
(das kann ich dafür auch schon ;-)) - und manchmal rufen wir Michigan sucks, obwohl Michigan gar nicht spielt, aber die hassen wir hier einfach...ist doch fast wie in der Schweiz, OSU wären die Berner und Michigan die Zürcher oder Basler...ich fühle mich schon ganz daheim :-)

Nächstes Wochenende schaue ich im Buckeye Corner vorbei und kaufe mir mein(e) OSU Accessoires und einen Brutus zum knuddeln bis Roman hier endlich aufkreuzt...GO BUCKS!!!!