Samstag, 14. Januar 2012

Neulich @ Georgetown - oder weshalb emailen hier nicht funktioniert

Nachdem unsere Maintenance ihren Dezembercheck durchgefuehrt hatte, hatte sie offensichtlich vergessen mein Kuechenfenster zu schliessen. Ich habe keine Ahnung weshalb man im Dezember das Kuechenfenster oeffnen sollte, aber es dauerte 2 Tage bis ich herausfand weshalb es in meiner Wohnung die ganze Zeit so kalt war...brrrrrr...
Im Nachhinein hatte es auch etwas positives da ich feststellte dass das Fenster sich nicht richtig abschliessen liess. Wenn ich den kleinen Hebel in Richtung des Pfeils "lock" bewegte, liess sich das Fenster immer noch genau gleich gut oeffnen wie zuvor. Hm, ich war ein bisschen verwirrt, ich war mir nicht sicher ob das wirklich so sein sollte, denn ich kenne mich mit diesen Hebe- und Schiebefenstern schliesslich nicht aus, wir kennen dieses System in der Schweiz nicht und vielleicht, dachte ich, wuerde das nur von Aussen einen Unterschied machen.

Da ich parterre wohne (was fuer die Amerikaner uebrigens der 1. Stock ist), beschloss ich einen Reparaturauftrag einzugeben, so koennten sie gleichzeitig auch den Sichtschutz desselben Fensters (also der Vorhang) welcher meine Mitbewohnerin auf Zeit im Sommer nach zu heftigem Ziehen auf die Fuesse gefallen ist, wieder anbringen.

Es ergab sich die folgende Emailkonversation (wobei ich noch erwaehnen muss dass das Subject unter welchem ich die Mail geschickt habe "Reparing the KITCHEN window" war):

Dear Shannon, Dear Jennifer,
 
....(Freundlichkeiten)....i realized that i cannot really lock the window, even when it is in locked position, one can just open it. I don't know if this is normal or not as we don't have this kind of windows in switzerland. I would be glad if someone could check this window today and maybe also repair the view protection that came down a while ago.

1. Antwort unseres Office:

Good Morning Kathrin,
    I got your main. request and i got a work order made up for you. I am pretty sure they will be able to get to it today :) Also i wanted to see if you could provide your current phone number as we do not have it on file. Thank you!
Last thing is I wanted to make sure they are looking at the correct window, so its you bedroom window that wont shut properly? I also have a work order in for your blinds and patio door stick! Have a great week!


Meine Antwort:
No, it is the kitchen window...for the bedroom I would not care as it is not on the ground floor…

Maintenance:
Thanks Kathrin,
 We will let maintenance know that both windows won't lock...


ich: ???? ist mein Englisch wirklich so unverstaendlich???

naja, besser zu viel als gar nichts, eines muss man meiner Maintenance lassen, als ich nach Hause kam, war alles repariert...ich nehme an sie haben mein ganzes Haus auf der Suche nach dem 2. defekten Window durchstoebert und keines gefunden. Dabei mussten sie sich mindestens durch 2 Waescheberge in meinen Schlafzimmer kaempfen (welche ich am Morgen extra dort verstaut habe um sie vor den Augen der Maintenance fern zu halten) - ein dreckiger Berg und ein Berg sauberer Unterwaesche...ich wuesste zu gerne was die Maintenance Maenner dachten als sie mein Bedroom window checkten... 

Samstag, 7. Januar 2012

Mein erstes Mal - Weihnachten ohne die Meyers

Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal Weihnachten ganz ohne meine Familie und alle meine lieben (Schweizer-, also in der Schweiz lebende) Freunde verbracht. Ich war natuerlich schon ein bisschen traurig in dieser so stimmungsvollen Zeit. Und die Amerikaner haben sich so richtig ins Zeug gelegt, da hat man keine Chance Weihnachten auch nur eine Sekunde aus den Augen zu verlieren. Sofort nach dem Thanksgiving-Black Friday wird alles umdekoriert und die offensichtlich in ganz Columbus Einzige (absolut schreckliche) Weihnachtslieder-CD auf endlos abgespielt. Es gibt ja auch schoene Weihnachtslieder, aber bisher wusste ich nicht dass es sooooooo viele katastrophal schlechte Weihnachtslieder gibt. Diese Musik verfolgt einem nicht nur in den Laeden - natuerlich musste ich trotzdem ein bisschen Weihnachtsshopping machen - sondern einfach ueberall!! Sogar auf die Toilette. Der Mensafood in unserer Spitalkantine, der sowieso schon total ungeniessbar ist weil nur aus Fett bestehend, wurde somit zu einer noch groesseren Qual. Da hat man es sich schon zweimal ueberlegt ob man Nachmittags nochmal runter gehen will um einen Kaffee zu holen.

Die Amerikaner sehen das allerdings anders - am Ende wurde ich von den Weihnachtsliedern sogar in unserem eigenen Labor eingeholt. Zuerst dachte ich es waere ein Scherz als ich das Gebimmel aus unserer Anlage zirpen hoerte...nach einer Stunde wurde mir klar, dass dies voller Ernst war - und es waren noch 2 Tage bis Weihnachten durchzustehen!!

Die zweite Tradition der Amis, das "Beleuchten" hat mir da schon besser gefallen. Man konnte Abends durch die Quartiere fahren und teils sehr schoene, manchmal extrem kitschige, oder sogar haessliche Haus- und Gartenbeleuchtung bestaunen. Alles war vorhanden, Santa, Rentiere, Schlitten, Bambis, Voegel oder einfache Lichterketten in allen Farben. Mein negativ Favorit (also die haesslichste Beleuchtung ever) habe ich in meiner eigenen Nachbarschaft entdeckt: ein Baum dessen Stamm in eine gruen-blinkende und die Krone in eine blau-blinkende Lichterkette gehuellt war...schrecklich!

Waehrend dem ganzen Dezember konnte man zudem das "Lightening" unseres Zoo's bestaunen (nach Susan uebrigens der 2. Beste Zoo in Amerika, gerade nach San Diego). Der Zoo hat alle Baeume und Bruecken etc. in Lichterketten gehuellt, wirklich eine sehr stimmungsvolle, schoene Idee und bestens geeignet fuer einen vorweihnachtlichen Abendspaziergang falls man keine Probleme mit Menschenansammlungen hat. Fuer mich war es schon fast etwas zu eng, und manchmal habe ich mich als Biologin natuerlich fuerchterlich ueber die Leute geaergert, welche nichts Besseres wussten als schlafenden Braunbaeren mit ihren iPhones direkt ins Gesicht zu leuchten - grrrrrrrr. Aber trotzdem, ein wirklich schoener Abend!








































Unser Weihnachtsfest war dann ganz traditionell, dieses Mal mit nur 33.3% Franzosen (2), 33.3% Inder (2), einer Chinesin und mir (also je 16.6%). 



Wir hatten einen echten Weihnachtsbaum, der allerdings ziemlich mikrig war. Sandra hatte sich alle Muehe gegeben beim Ueber-schmuecken, es ist ihr recht gut gelungen :-). Dann habe ich die Rentier-Evaporisierungsgeschichte vorgelesen. Im Hintergrund hat der Computer leise Weihnachtslieder aus dem Film "Love actually" abgespielt, waehrend wir unsere Geschenke ausgetauscht haben.



































Zum Nachtessen gab es, dreimal duerft ihr raten: Truthahn! Dies war nun nicht typisch amerikanisch, denn da haette man uns Schinken serviert, aber mit den Indern geht das ja nicht so gut und ausserdem wollte Sandra unbedingt eine Thanksgiving-Revanche. Diesmal war er weniger trocken und weil Amerikaner keine Baby-Truthahne kennen, haben wir die naechsten 7 Tage alle von Truthahn gelebt. 




Ich habe mich diesmal wie versprochen aus dem Kochen rausgehalten und dafuer fuer die Qualitaet wie immer ein bisschen zu teuren italienischen Wein organisiert (ich geniesse es immer den Franzosen italienischen Wein aufzustellen :-)).


Es war so gemuetlich und ich habe den Abend, trotz mildem Heimweh echt genossen - sogar die Weihnachtslieder...mein Gott, entweder bin ich schon halber Amerikaner, oder ich werde definitiv alt!!